Was passiert eigentlich bei einem Bandscheibenvorfall?

Aktuelles, Gesundheitstipp

Etwa jeder dritte Deutsche leidet an Rückenschmerzen.  Viele denken dabei gleich an einen Bandscheibenvorfall, doch nur 15% der Rückenleiden sind auf Bandscheibenvorfälle, Wirbelgleiten oder Verschleißerscheinungen zurückzuführen. 85% der Beschwerden haben muskuläre Ursachen. Die meisten Bandscheibenvorfälle stellen kein großes Problem dar, da der Körper die Störungen selbst kompensieren kann.
Unsere 23 Bandscheiben haben eine wichtige Aufgabe: durch ihre Lage zwischen den Wirbelkörpern dienen sie als Stoßdämpfer und verteilen den Druck bei Bewegungen auf die gesamte Wirbelsäule. Eine Bandscheibe besteht aus einem äußeren Faserring und einem gallertartigen Kern im Inneren. Wird dieser Faserring spröde und rissig, kann es zur Vorwölbung (Bandscheibenprotrusion) oder zum Durchbruch/Vorfall des Kerns (Bandscheibenprolaps) und somit zum Druck auf benachbarte Nerven kommen, was Schmerzen auslösen kann. Eine Diagnose erfolgt mittels einer Anamnese durch den Facharzt und/oder einem CT oder MRT.

Ursachen für Bandscheibenvorfälle:

  • Alterungsprozesse
  • Bewegungsmangel
  • viel und langes Sitzen
  • schweres Heben
  • Fehlbelastungen
  • genetische Veranlagung

Symptome:

  • bei Belastung auftretende bzw. sich verstärkende Schmerzen
  • Muskelhartspann im betroffenen Bereich
  • ausstrahlende Schmerzen oder Kribbeln in Gesäß oder Bein ( LWS) bzw. Arm und Hand ( HWS)
  • Lähmungserscheinungen (Operationsindikation) und Sensibilitätsstörungen

Therapie:

  • gezielte Physiotherapie
  • Lagerungsmaßnahmen z.B. Stufenbett
  • Schmerzmittel
  • Wärme, soweit keine Entzündung vorliegt
  • Operation nur in seltenen Fällen ( therapieresistenter Schmerz, Lähmungserscheinungen oder  Blasen- / Darmentleerungsstörungen)

Die Behandlung von Rückenschmerzen hat sich in den letzten Jahren von Ruhe und Schonen hin zu Bewegen und aktiver Krankengymnastik, Muskeltraining und Entspannungstechniken gewandelt. Verspannte Muskulatur wird gelockert, zu schwache Muskelgruppen werden gekräftigt. Schonen hingegen bewirkt Kraftverlust und Muskelabbau.

Durch gezieltes Krafttraining an unseren Milon-Geräten und individuelle Übungen zum Stärken der kleinen Stabilisatoren, durch Dehnungen verkürzter Muskelgruppen und Gleichgewichtstraining , durch Gewichtsreduktion und Tipps für einen rückenfreundlichen Alltag, können Rückenprobleme positiv beeinflusst und reduziert werden.

Wir helfen euch gern, schmerzfrei zu werden.

Euer Medic Point Team